4. ICOSIM Weekly – Implantierte ich in gesunden Knochen?

4. ICOSIM Weekly – Implantierte ich in gesunden Knochen?

Implantiere ich in gesunden Knochen?

Fallbericht mit CaviTAU® Lösung

»»  Beitrag von Dr. Dr. (PhD-UCN) Johann Lechner

 

Anamnese: Die 35-jährige Patientin erscheint in unserer Praxis mit Druckbeschwerden an zwei Titan-Implantaten bei 24 und 25. Vorausgehend wurden die Zähne nach mehreren Wurzelfüllungen und vergeblichen Wurzelspitzenresektionen schließlich entfernt und durch Titan-Implantate ersetzt.

Die Patientin bringt ein DVT mit auf dem der implantierende Zahnarzt bei 24, 25 keine Abnormalitäten erkennen kann, die die Druckbeschwerden und ziehenden Schmerzen im Implantatbereich erklären könnten.

Da die Patientin mit diesem chronischen Schmerzgefühl die beiden Implantate nicht versorgen lassen möchte, kommt sie zu uns mit der Bitte um eine tiefergehende Ultraschall-Diagnostik ihrer Knochensituation im Bereich 24,25.

Unsere Diagnostik: Wir führten eine Messung der Knochendichte im Implantatbereich 24/25 mit CaviTAU® durch. Dabei werden auch die gesunden Nachbarzähne 23 und 26 gemessen, wie in der CaviTAU® Anwendung als laterale Vergleichsmessung empfohlen.

Die Abbildung zeigt das Messergebnis und im OPG die Implantate:

Interpretation der CaviTAU® Messung: Die Grünfärbung bei den gesunden Zähnen 23 und 26 dient zur Kontrolle. Die umfangreiche Rotfärbung mit deutlicher Abgrenzung zum harten Implantat belegt das Beschwerdebild der Patientin: Beide Implantate sind in einen nicht ausgeheilten Knochenbereich implantiert worden.

Die verbliebene chronische Ostitis führt nach der Implantation zu dem Beschwerdebild der Patientin.

  • Dieser Fall repräsentiert die Bedeutung der Frage: Implantierte ich in gesunden Knochen?
  • Digital haben wir in unserer modernen Röntgentechnik zwar eine digitale Bestimmung der Knochen Quantität (ist der Knochen groß genug zu Implantation?),
  • aber keine digitale Bestimmung der Knochen Qualität (ist der Knochen gesund genug zur Implantation?)

Therapeutische Schlussfolgerung: Eine mehrwöchige Antibiose wurde vom implantierenden Zahnarzt bereits versucht, ohne Erfolg. Deshalb bleibt als Ausweg nur die Entfernung der Implantate, das Ausräumen der ostitischen Areale und ein Knochenaufbau, um weitere Implantationen bei der noch jungen Patientin zu ermöglichen.

Der Kostenaspekt: Der finanzielle Aufwand der vorausgehenden Implantation ist damit verloren, genau wie die vorausgehenden Wurzelfüllungen und Wurzelspitzenresektionen.

Eine kurze, völlig unterschiedliche Dokumentation der Knochendichte im Bereich 24 und 25 mit einer kostengünstigen CaviTAU® Messung hätten zu einer erheblichen Kosteneinsparung und zu einem medizinisch gesicherten Vorgehen geführt.

Künftiges Vorgehen: In unserer Praxis haben wir uns an folgende Historie in der Beschreibung unserer Patienten gewöhnt:

  1. Nach mehreren Wurzelfüllungen, die zu keinem Ende der Beschwerden geführt haben folgt eine Wurzelspitzenresektion, wenn diese ebenfalls keine Lösung der Beschwerden bringt erfolgt die Extraktion.
  2. Was dabei vergessen wird: Nach mehreren solchen vergeblichen Versuchen, hat sich im apikal befindlichen Knochenbereich eine chronische Entzündungssituation ausgebreitet, die häufig auch die Ausheilung der Resektionswunde verhindert.
  3. Nach Extraktion verbleibt diese „silent inflammation“ im Kieferknochen“. Diese Situation ist dann auch häufig für einen Fehlschlag der darauffolgenden Implantation, oder sogar einer Sofortimplantation verantwortlich. In Bd. 2 und 3 meiner 3 Kavitäten bildende Osteolysen im Kieferknochen“ habe ich die osteoimmunologische Situation in solchen Kieferbereichen ausführlich dargestellt.
  4. In Band. 4 ist die Lösung der Frage „implantierte ich in gesunden Knochen? “ mithilfe unseres Ultraschallgerätes CaviTAU® an mehreren Falldarstellungen demonstriert. Für das künftige Vorgehen in solchen Fällen ist daher eine vorausgehende Messung der Knochendichte und damit eine Bestimmung der metabolischen Situation im Kieferknochen von sich aus zur Sicherheit des Patienten und zum Behandlung Erfolg des Zahnarztes unerlässlich.

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