24. ICOSIM Weekly

24. ICOSIM Weekly

Standortbestimmung Biologische Zahnmedizin

Die Entwicklung einer biologischen oder ganzheitlichen Zahnmedizin auf verschiedenen korporativen Ebenen macht aus der Sicht des Verfassers eine aktualisierte Standortbestimmung der verschiedenen Aktivitäten notwendig. Da definitionsgemäß eine ganzheitliche Zahnmedizin ein breites Spektrum an therapeutischen und diagnostischen Methoden beinhaltet, betrachtet diese Standortbestimmung ebenfalls mehrere medizinische Ebenen integrativ. Unabhängig davon bezieht sich jede lokale zahnärztliche Tätigkeit definitionsgemäß innerhalb einer ganzheitlichen Zahnmedizin auf systemische Interaktionen.

Die aktuelle Situation zeigt, dass sich im Rahmen eines beschleunigten methodischen, materiellen und wissenschaftlichen Fortschritts fünf vorherrschende ganzheitliche Ansätze neben der universitären vertretenen Zahnheilkunde entwickelt haben.

1. GZM (Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin):

Eine einem traditionell energetischen Krankheitsbildern verbundene Gesellschaft, deren Zielsetzungen auch regulationsmedizinische und cranio-sakrale Therapieansätze mit Schwerpunkt CMD beinhalten. Die damit verbundenen führenden Namen sind Dr. Voll (EAV) und Dr. Reichert. Die GZM propagiert auch die biofunktionelle Kieferorthopädie propagiert. Die damit verbundenen  führenden Namen sind Prof. Balters und Dr. Hubertus von Treuenfels.

2. DEGUZ (Deutsche Gesellschaft für Umwelt-Zahnmedizin):

Dominanz und hervorstechendes Alleinstellungsmerkmal der DEGUZ ist ihre strikte wissenschaftliche Orientierung an analytischen Labormethoden in Bezug auf die Anwendung zahnärztlicher Materialien. Im Vordergrund steht die individuelle Empfindlichkeit für Zahnersatzmaterialien im Mund, für chronisch toxische Belastungen aus wurzelgefüllten Zähnen und Unverträglichkeiten von Titanimplantaten. Der damit verbundene führende Name ist Dr. Volker von Baehr.

3. ICOSIM (International College of Maxillo-mandibular Osteoimmunology):

Ein spezielles Gebiet der Immunologie wird hier in Form einer Maxillo-mandibulärer Osteoimmunologie in den Vordergrund gestellt. Während in der DEGUZ die materialbedingten Problemstellungen individualisiert werden, so steht hier das Knochenmark in seinen möglichen Entgleisungsformen durch zahnärztliche Eingriffe im Fokus. In über 20 wissenschaftlichen Publikationen mit über 130.000 internationalen Zugriffen konnte das Chemokin RANTES/CCL5 als der wesentliche Botenstoff zur „lokalen Störfeldwirkung“ aus fettig-degenerativen Ostzone chronischen Kieferknochenarealen (FDOK) definiert werden. Die damit verbundenen  führenden Namen sind Jerry Bouquot und Dr.Dr.(PhD) Johann Lechner.

4. SDS Bio-Health (Swiss Dental Solution):

Nachdem Dr. Lechner um 2000 in Deutschland die Zirkonoxid-Vollkeramik Versorgung mit metallfreien Kronen und Brücken gemeinsam mit dem Labor Trampert einführen konnte, wurden ab 2005 auch  vollkeramische Implantate zur Praxisreife entwickelt. Der heutige Stand der Technik und der ossären Implantatintegration ist extrem sicher. SDS Bio-Health baut auf die vollkeramische Implantatprothetik als Alternative zu Wurzelfüllungen und Titanimplantaten inklusive „Nico“-Entfernungen zu einer Biologischen Zahnmedizin aus . Der damit verbundene führende Name ist Dr. Ulrich Volz.

5. ICCMO (International College of Mandibular Kinesiometrics):

Das sensormotorische Gleichgewicht einer okklusalen Rehabilitation kann durch das Konzept der Myozentrik realisiert werden. Das dynamische Gleichgewicht von Kiefergelenk und Aktivitäten der Kaumuskulatur ist die Basis einer positiven posturalen Ausrichtung. Die damit verbundenen führenden Namen sind Dr. B. Jankelson, Walter Schöttl und Dr. Rainer Schöttl.

 

So wie die universitär geleitete Zahnmedizin sich einheitlicher Maßstäbe und Prämissen bedient (z. B. Leitlinien), sollte das künftige Ziel einer wissenschaftlich etablierten „Biologischen Zahnmedizin“ sein, aus den o.g. verschiedenartigen Ansätzen (ohne Anspruch auf  Vollständigkeit) eine einheitliche Synopsis zu entwickeln.

Die o.g. Gesellschaften stehen für bewährte Test- und Untersuchungsverfahren

  1. Für individuelle Bestimmung von Material-Suszeptibilitäten stehen moderne Labore (imd-berlin.de und www.Lab4More.de ).
  2. Zur individuellen Bestimmung der Toxizität wurzelgefüllter Zähne steht der OroTox-Test (orotox.de ).
  3. Für die seit Jahrzehnten radiologisch umstrittene Existenz einer fettig-degenerativen Osteolyse im Kieferknochen (FDOK) steht mit objektiver Bildgebung mittels Messung der Knochendichte mit Ultraschall das CaviTAU® Gerät (cavitau.de ).
  4. Für die myozentrische Bestimmung der Bisslage steht das K7 Funktionsanalyse-System (info@sinfomed.de )

Das Ziel einer biologischen Zahnmedizin ist aber immer das Patientenwohl

Die Fixierung der universitären Zahnheilkunde auf den mechanischen Erhalt und die funktionelle Wiederherstellung des Kaufsystems hinterlässt Lücken:

  1. Diese betreffen den systemischen Aspekt jeder lokalen Maßnahme im Zahn-und Kieferbereich, insbesondere in Bezug auf das Immunsystem.
  2. Wozu also „Biologische Ganzheitliche Integrative Zahnmedizin“?
  3. Diese versteht sich niemals “alternativ“, sondern
  4. erweitert komplementär den zahnmedizinischen Aspekt um systemisch-immunologische Interferenzen.

 

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