Liebe Kolleginnen und Kollegen der ICOSIM,
wir haben einen weiteren Meilenstein in der wissenschaftlichen Festigung unserer fettig-degenerativen Knochenmarksdefekte erstellen können:
In der PubMed indexierten Zeitschrift Degenerative Neurological and Neuromuscular Disease wurde folgende Forschungsarbeit von uns angenommen:
Lechner J, von Baehr V, Schick F. RANTES/CCL5 Signaling from Jawbone Cavitations to Epistemology of Multiple Sclerosis – Research and Case Studies. Degener Neurol Neuromuscul Dis. 2021;11:41-50. https://doi.org/10.2147/DNND.S315321
Der direkte Link zur Zeitschrift und zum kostenlosen Download unseres Artikels ist: https://www.dovepress.com/articles.php?article_id=66565.
Das Abstrakt lautet zur Übersicht:
Hintergrund:
Die Rolle von Signalwegen in der Zell-Zell-Kommunikation, die mit dem Fortschreiten der Multiplen Sklerose (MS) verbunden ist, ist zu einem kritischen Bereich in der Forschung geworden. Das Chemokin RANTES (regulated upon activation, normal T-cell expressed and secreted), auch Chemokin C-C motif ligand 5 (CCL5; R/C) genannt, ist ein Protein, das in der neuroinflammatorischen Forschung aufgrund seiner Verbindung zur MS-Entwicklung untersucht wurde.
Zielsetzung:
Untersuchungen zu Knochenmarkdefekten im Kieferknochen (BMDJ), die sich morphologisch als fettig-degenerative Osteonekrose des Kieferknochens (FDOJ) darstellen, zeigen eine Überexpression des R/C-Signals in den betroffenen Kieferbereichen. Hier versuchen wir, den möglichen Zusammenhang zwischen aus Kieferknochen exprimiertem R/C und MS aufzuklären.
Methoden:
17 BMDJ/FDOJ-Proben von 17 MS-Patienten sowie Proben von 19 gesunden Kontrollen wurden mittels Bead-basierter Luminex®-Analyse auf R/C-Expression untersucht. Auch die R/C-Spiegel im Serum von 10 MS-Patienten wurden untersucht. Weiterhin wurden die Knochendichte, die Histologie und die R/C-Expression in zwei klinischen Fallstudien analysiert.
Ergebnisse:
In allen BMDJ/FDOJ-Proben aus der MS-Gruppe wurde eine hohe R/C-Überexpression gefunden. Die Serum-R/C-Spiegel waren in der MS-Gruppe ebenfalls hochreguliert. Die R/C-Serumspiegel in der MS-Kohorte waren höher als bei den gesunden Kontrollen. Im Gegensatz dazu zeigte die Histologie der BMDJ/FDOJ-Proben keine Entzündungszellen.
Diskussion:
Die R/C-induzierte “stille Entzündung” bei MS wird in der wissenschaftlichen Literatur breit diskutiert, ebenso wie die Auslösung von Entzündungen im Zentralnervensystem durch R/C, die eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von MS spielen könnten.
Schlussfolgerung:
Die Autoren vermuten, dass BMDJ/FDOJ über die Überexpression von R/C als Auslöser der MS-Progression dienen kann. Daher sollten zahnärztliche und medizinische Therapeuten auf BMDJ/FDOJ bei MS aufmerksam gemacht werden.
Meine Co-Autoren und ich hoffen auf euer geschätztes Interesse, zahlreichen Download und verbleiben bis zum nächsten ICOSIM-Weekly
Euer Hans Lechner